Dienstag, 8. Oktober 2013

Es wird Herbst

Ich gestehe: die letzten Wochen war ich (wieder einmal) faul! Nagut, 10 Tage lang war ich im Urlaub, da habe ich es mir einfach gegönnt, faul zu sein, denn dafür ist Urlaub ja schließlich da, oder?
Allerdings habe ich in diesem besagten Urlaub etwas zugelegt, denn ich kann an gutem Essen ja nicht vorbei gehen bzw. habe mich bei leckeren Sachen auch nicht so gut im Griff, als dass ich nur eine kleine Portion von allem probieren kann. 
Nein, Jana muss immer gleich übertreiben und sich den Teller noch mal ordentlich voll räumen, auch wenn sie schon halb komatös vor sich hin vegetiert - mein Schweinehund war für 10 Tage im Paradies, das kann ich Euch sagen.
Das Nachsehen habe ich allerdings jetzt! Am Sonntag war ich seit längerer Zeit mal wieder laufen und durfte feststellen, dass ich (schon wieder!) ziemlich außer Form bin! Ich ärgere mich sehr über mich selbst! Es kann doch nicht so schwer sein, diszipliniert Dinge durchzuziehen, die man sich vornimmt. Oder etwa doch? Falls jemand einen Tip für mich hat, wie ich das ändern kann, wäre ich Euch wirklich dankbar...

Jedenfalls fiel mir beim Laufen am Sonntag etwas auf: es wird Herbst! Die Blätter fallen, werden braun, es wird schrecklich früh dunkel und spät wieder hell. 



Wie ich schmerzlich feststellen durfte, beginnen auch die Eicheln und Kastanien von den Bäumen zu fallen... Autsch!!!
Jedenfalls fällt es mir bei der dunkler werdenden Jahreszeit wieder deutlich schwerer, mich zum Laufen aufzuraffen. Das kann ja was werden...

In diesem Sinne: sportliche Grüße.


Sonntag, 8. September 2013

Pilates und andere Unfälle

Gestern brachte der Postbote mir meine neu bestellte Pilates-DVD. Ich wollte das schon länger mal ausprobieren und da ich ja zurzeit leider mit einer doofen Sommergrippe zu kämpfen habe, kann ich eh nicht joggen gehen, aber Pilates müsste ja gehen, dachte ich mir.
Freitag also mal Amazon durchforstet und das Pilates-Training von Barbara Becker war tatsächlich am besten bewertet. 
Gut, wer mir das Ganze letzten Endes vorturnt, ist mir ja egal, wichtig ist, dass es funktioniert.
Gestern Nachmittag dann die Turn-Matte entstaubt und los ging's!


Wer übrigens der Meinung ist, Pilates sei doch gar nicht so anstrengend, den lade ich hiermit herzlich gerne zu einem kleinen Pilates-Training bei mir zu Hause ein. Wenn man, wie ich, keine Muskeln besitzt, ist das verdammt anstrengend!
Dem Gelächter meines Schweinehundes nach zu urteilen, der mit einer Tüte Chips auf dem Sofa hockte, sah das Ganze wohl auch noch nicht sonderlich professionell aus. Und je mehr ich versuchte, mich auf die Übungen zu konzentrieren, desto mehr kugelte sich mein Schweinehund vor Lachen auf dem Sofa. Auch der Versuch, ihn mit einem vernichtenden Todesblick zum Schweigen zu bringen, scheiterte.
Er hielt erst die Klappe, als ich ihn aufforderte, mir die Übungen besser vorzumachen. Da blieb ihm gleich vor Schreck ein Chip im Hals stecken.

Nachdem ich die Übungen beendet hatte, war ich klatschnass geschwitzt, aber zufrieden, dass ich nun eine neue Sportart für den Winter gefunden habe.
Aus lauter Angst vor schrecklichem Muskelkater sprang ich anschließend noch in die Badewanne.
Ein bisschen was hat es gebracht. Der Muskelkater erstreckt sich nur auf die Arme, die während des Lesens nicht mit in der Badewanne lagen.

Nun bin ich bin sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis ich mir nicht mehr wie ein Volltrottel vorkomme, während ich im Wohnzimmer auf dem Boden rumrobbe und versuche, so schön auszusehen, wie Barbara Becker und ihre Pilates-Trainerin...

In diesem Sinne: sportliche Grüße.

Mittwoch, 4. September 2013

Oops, ich hab es wieder getan

Am Sonntag Morgen um 10.00 Uhr fiel der Startschuss für die offizielle Anmeldung für den Fisherman's Friend StrongmanRun 2014. 
2 Tage vorher, am Freitag, war ich mir noch ganz und gar nicht sicher, ob ich mich wieder anmelden oder es einfach bei dem einen Mal belassen sollte. Einerseits lockte mich das unglaubliche Siegergefühl vom letzten Mal, aber andererseits dachte ich an die wahnsinnige Anstrengung und vor allem an den furchtbaren, schrecklichen Muskelkater!
Auch am Samstag war ich nicht schlauer, wie meine Entscheidung ausfallen würde, tendierte aber doch eher zu einem "Nein". Denn wenn ich beim nächsten Mal nicht so "glimpflich" davon käme, also es vielleicht nicht schaffen würde, wäre das ziemlich niederschmetternd! Warum dann also es nicht einfach bei diesem einen Mal belassen und stolz darauf sein, dass ich es einmal geschafft habe?
Am Sonntag Morgen wurde ich um Punkt 10.00 Uhr von dem Geräusch einer hereinkommenden Mail auf meinem Telefon geweckt. Fisherman's Friend erinnerte mich daran, dass ich nun die Chance hätte, mich verbindlich für den stärksten Lauf aller Zeiten anzumelden. Ich müsse nur dem unten stehenden Link folgen, stand darin. 
Wie auf Autopilot drückte mein Finger den Link und schon wurde ich auf die Seite weitergeleitet, auf der ich mich anmelden konnte. 
Ohne weiter darüber nachzudenken, gab ich meine Daten ein und ehe ich wusste, wie mir geschah, bekam ich auch schon die folgende Mail: 



Also heißt es auch im kommenden Jahr wieder: "Ist er zu stark, bist du zu schwach"! Ich hoffe, ihr begleitet mich auch in meinem zweiten Trainingsjahr wieder und verfolgt weiterhin meine Erfolge, meine Rückschläge bis hin zum großen Finale am 10. Mai 2014.

Au weia...

In diesem Sinne: sportliche Grüße.

Sonntag, 25. August 2013

Der Schweinehund lässt grüßen

In den letzten Tagen oder auch eher Wochen, war mein Schweinehund leider doch wieder stärker als ich. Er tat aber auch wirklich alles, um mich vom Laufen abzuhalten: er lockte mich mit verführerischen Sachen, versprach mir immer wieder "Morgen kannst du ja auch noch laufen gehen" und lud mich zu einem gemütlichen Sofa-Sonntag ein. Alles gute Zureden nutzte einfach nichts, er war sehr konsequent und hartnäckig. 
Einmal versuchte ich sogar, ihn mitzuschleifen, aber auch das war vergebens. Der kleine Mistkerl ist verdammt schwer!

Heute Morgen jedoch schaffte ich es, mich wegzuschleichen. 
Während mein Schweinehund noch schnarchend im Bett lag, war ich bereits hell wach und überlegte, schon mal Frühstück zu machen. Dann allerdings kam ich auf die Idee, mich einfach davon zu schleichen. "Das merkt er doch eh nicht! Wenn ich wieder da bin schläft das Schweinchen vermutlich immer noch", dachte ich so bei mir.

Ich verabschiedete mich von Basti, warf noch einen letzten prüfenden Blick auf meinen Schweinehund (der Basti gerade einen ordentlichen Tritt verpasste, um sich noch mehr Platz im Bett zu verschaffen), schlich auf Zehenspitzen aus der Wohnung, schlüpfte in meine Laufschuhe und schon ging es los.
Ich war sogar besser in Form, als ich erst angenommen hatte. Es war einfach wunderbar so früh (um 8.00 Uhr lief ich los) an einem Sonntag unterwegs zu sein. Ich begegnete niemandem, hatte die gesamte Strecke nur für mich. Ich powerte mich so richtig aus und das tat wirklich gut!

Wieder zu Hause angekommen, fühlte ich mich einfach großartig! Ich schlich leise wieder in die Wohnung, schloss ganz vorsichtig die Tür, doch als ich mich umdrehte, stand auch schon mein Schweinehund hinter mir! Mit verschränkten Armen, ziemlich bösem Blick und mit dem Fuß auf den Boden tippend.
Ich lächelte und zuckte nur entschuldigend die Schultern. 
Da er nun eh schon einmal sauer war, konnte ich auch noch meine Sit-Ups durchziehen. Jetzt war es eh zu spät... 
Anschließend ging ich duschen, danach wollte ich mit meinem Schweinehund reden, doch er ist beleidigt, dass ich ihm in den Rücken gefallen bin. 
Es wird wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern bis er sich ein wenig beruhigt hat, aber dann werde ich versuchen, ihn wieder auf meine Seite zu ziehen. 
Letztes Jahr hatte das doch auch schon mal so gut geklappt. Wir waren ein richtig gutes Team geworden, aber jetzt hat er doch wieder die Oberhand gewonnen. Das muss und will ich ändern, aber bis dahin lass ich ihn erst mal noch ein wenig schmollen.
Jedenfalls die kommende Woche. Bis Sonntag muss er sich eingekriegt haben, denn da ist der Anmeldetag für den Strongman 2014 und ich möchte gerne wieder dabei sein, obwohl ich mir auch diesmal nicht sicher bin, ob ich das noch mal schaffe. Vielleicht war das dieses Jahr ja einfach nur pures Glück?
Wir werden es nächstes Jahr sehen und bis dahin heißt es erst mal: ziehen wir den Schweinehund wieder auf die sportliche Seite des Lebens! Attacke!!!

In diesem Sinne: sportliche Grüße.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Lang lang ist's her...

Ach du meine Güte. Hier habe ich mich ja anscheinend lange nicht mehr blicken lassen. Ganze 2 Monate! Jetzt wird es wieder allerhöchste Zeit!
Wer aber glaubt, ich sei in der Zwischenzeit wieder in mein altes, unsportliches Muster zurückgefallen: weit gefehlt! Ich bin wirklich dran geblieben und laufe immer noch. Zurzeit leider nicht so regelmäßig wie ich es gerne tun würde, aber das liegt am Wetter. Manch einer mag meinen, dies sei kein Grund eine Laufpause einzulegen, ich hingegen als Medizinische Fachangestellte sehe das anders. Ich finde Jogger, die bei extremer Hitze laufen, ziemlich verantwortungslos. Ja, man kann früh morgens joggen gehen (sofern man denn passend aus dem Bett kommt...) oder abends, wenn es sich etwas abgekühlt hat (dies war bisher entweder überhaupt nicht der Fall oder es war schon 21:30 Uhr oder später und wenn man da keine Angst hat, noch durch den Wald zu laufen, kann man dies gerne tun). Ihr seht also: ich hatte wirklich triftige Gründe.
Heute ist es relativ kühl, ich könnte also heute Abend nach der Arbeit eine kleine Runde drehen.
Nun zeige ich Euch aber erst mal meine neueste Errungenschaft für meine sportlichen Aktivitäten:


Diese Armtasche für mein iPhone ist unheimlich praktisch, da ich die App "Runtastic" beim Laufen verwende. Sie zeichnet meine Geschwindigkeit, meine Strecke und auch meine Zeit auf. Je nach Belieben kann die App mich auch anfeuern oder mir ansagen, wie viel ich bereits geschafft habe, allerdings finde ich das ganz schön nervig.
Aber für den Rest ist die App sehr praktisch und die Armtasche für das iPhone auch.
Mein Training sieht derzeit so aus, dass ich nur noch kleine Runden á 4km laufe, dabei aber etwas auf Zeit achte. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, aber ich bleibe am Ball.
Sobald meine Zeiten sich verbessern, werde ich über meine Ergebnisse auch berichten, aber zurzeit ist das noch nicht der Fall und da vermeide ich das Gelächter eurerseits lieber...

So, ich hoffe, bis zum nächsten Mal vergeht nicht wieder so viel Zeit. Demnächst fällt schon wieder der Startschuss für die offizielle Anmeldung. Hilfe, wie die Zeit vergeht...

In diesem Sinne: sportliche Grüße. 

Sonntag, 12. Mai 2013

Ziel!

Es ist vollbracht!!! Ich kann es selbst noch kaum glauben, aber meine Mühen uns Strapazen haben sich gelohnt! Ich bin ins Ziel gekommen. Nach 5 Stunden und 34 Minuten habe ich die Ziellienie überquert. 
Wow!!! Was für ein Lauf! Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich das Ding vollkommen unterschätzt habe. Ich wusste zwar, dass es hart wird, aber dass ich so an meine Grenzen komme, hätte ich wirklich nicht gedacht! Allerdings denke ich, es war gut, dass ich nicht genau wusste, was auf mich zukommt, denn sonst wäre ich vermutlich nicht mitgelaufen.
Nun aber mal zu den Ereignissen: um 11.30 Uhr begaben wir uns an den Start. Die Sonne schien, alle waren gut drauf. So auch wir, zumindest noch… Die Menge feierte, grölte, tanzte. Es war sehr lustig die verschiedensten Kostüme zu entdecken. Angefangen bei Hulk, über Black Swan, bis hin zu einem Postboten mit einem Zalando-Paket in der Hand (glaubt mir, der arme Junge wurde von wirklich jeder Frau angeschrien!). Dann, nach einer halben Stunde warten, feiern und dem Start entgegenfiebern, wurde der Countdown runtergezählt! 
Man, das gab einen ziemlichen Adrenalinstoß! Der Startschuss ertönte und die Masse (10.473 Läufer) setzte sich in Bewegung. Alle Einzelheiten werde ich hier jetzt mal nicht ausführen, denn das würde eindeutig den Rahmen sprengen! Ich werde also nur das Wichtigste zum Besten geben. 
Die erste Runde war noch ziemlich spaßig, doch gegen Ende spürte ich bereits meine Kräfte schwinden. Was jedoch noch alles in mir steckte, obwohl ich dachte, ich schaffe nicht mehr viel, durfte ich dann in der zweiten Runde erfahren. Ich baute erstaunlich schnell ab und was dann kam, war die reinste Qual! Ela lief Caro und mir bereits in der ersten Runde davon (Caro wäre sicher ohne Probleme hinterher gekommen, aber wir wollten zusammen bleiben, deshalb musste sie auf mich lahme Schnecke warten). In der zweiten Runde war ich dann noch langsamer und hielt Caro noch mehr auf als vorher und so sagte ich ihr, sie solle bloß keine Rücksicht auf mich nehmen! Nachdem sie sich erst gesträubt hatte, lief sie aber doch ohne mich weiter und da war ich nun: allein mit meinen Gedanken. Und ich kann Euch sagen, die waren alles andere als positiv!!! Ganze 3 Mal war ich soweit, dass ich einen Sanitäter darum bitten wollte, mich einfach zurück zu fahren! "Einfach in ein Auto steigen, mich zurück zum Ziel fahren lassen und die Schmerzen würden aufhören!", dachte ich (nicht nur einmal!). "Ich schaffe das nicht!" "Wie konnte ich nur denken, ich könnte diesen Lauf jemals schaffen?" "Gib doch einfach auf! Wen kümmert's?" Diese Gedanken plagten mich die ganze Zeit über! Dazu kamen wahnsinnige Schmerzen im Knie, in den Oberschenkeln, in den Schultern, trockene Lippen, ein staubtrockener Hals und unbeschreiblich schrecklicher Durst! Der Durst war meiner Ansicht nach wirklich das Schlimmste! An einem Punkt, als ich mir ganz sicher war, dass ich aufgeben würde, rettete ein sehr netter Streckenposten mir das Leben. Es ging ca. 600 Meter bergauf (dieses ewige bergab und bergauf war echt zermürbend!) und nach jeweils 100 Metern hatten die netten Männer und Frauen von Fisherman's Friend nochmal Hindernisse in Form von Autoreifen und Strohballen aufgestellt. Oben angekommen und über den letzten Strohballen gerobbt, setzte ich mich kurz auf den besagten Ballen und schloss für einen Moment die Augen. "So fühlt es sich also an, wenn man verdurstet!? Ich schaffe das nicht mehr! Ich will nicht mehr weiter!", dachte ich so bei mir, also eine freundliche Stimme mich aus meinen düsteren Gedanken riss: "Junge Frau, wollen Sie vielleicht erst mal etwas trinken?" Ich nickte dankbar, er reichte mir eine fast leere Apfelschorle und fügte hinzu: "Haben aber mindestens tausend Andere vor Ihnen auch schon raus getrunken". Leute, ich bin normalerweise verdammt pingelig was so etwas angeht, aber in diesem Moment war mir mein Überleben doch enorm wichtig! Ich trank also einen kräftigen Schluck und das gab mir einen erneuten Auftrieb! "Wenn ich jetzt aufgebe, wäre ich die Einzige von uns 6, die keine Medaille bekommt!" Dieser Gedanke schoss mir ganz unerwartet durch den Kopf und ließ mich durchhalten! Ich biss nochmal fest die Zähne zusammen und lief weiter. Dann traf ich unterwegs einen Jungen. Er humpelte so vor sich hin und wir kamen ins Gespräch. Er erzählte mir, dass er sich in der ersten Runde den Knöchel verstaucht hätte und so liefen wir die letzten Kilometer zusammen, spornten uns gegenseitig an, wenn wir wieder ein kleines Tief hatten und halfen uns gegenseitig über die letzten Hindernisse. Am vorletzten Hindernis wartete Basti sogar schon auf mich und feuerte mich an. Ich stand vor dem größten Container und fragte mich, wie ich da bloß jemals alleine hoch kommen soll und brach aus völliger Verzweiflung kurz in Tränen aus. "Ich komme da nicht hoch! Ich schaffe das nicht", jammerte ich. Da hörte ich, wie Basti jemandem, der hinter mir war, zurief: "Hey, kannst du mal eben mit anpacken?". Und ich dachte nur: "Oh man, wie nett. Schiebt den Wal..." Aber das war letzten Endes auch egal, denn irgendwie musste ich ja schließlich auf diesen bescheuerten Container kommen. Und so wurde von hinten geschoben und der Streckenposten, der auf dem Container stand, zog auch mit und schon war ich oben.
Und dann war es da: das allerletzte Hindernis und ca. 200 Meter dahinter das Ziel. Das letzte Hindernis nahm ich kaum noch war. Alles, was ich sah, war das Ziel! Die Zuschauer am Rand feuerten mich an: "Los, du schaffst das!" und "Da vorne ist das Ziel!" und "Mach schon! Du hast es gleich geschafft!". Diese letzten paar Meter bis in Ziel waren einfach der pure Wahnsinn! Die Rufe der Zuschauer gaben noch mal die allerletzte Kraft und so nahm ich meine Beine in die Hand und rannte los... und dann war endlich vorbei! Ich hatte es tatsächlich ins Ziel geschafft! Wow!!! Was für ein großartiges Gefühl! Einfach unbeschreiblich! 
Leider, leider machte ich keinen Purzelbaum ins Ziel. Ich dachte kurz vorher noch darüber nach, allerdings hatte ich gleich folgende Szenerie im Kopf: da ich meinem Körper nicht mehr im Geringsten traute, hätte es durchaus passieren können, dass ich nicht mehr genug Kraft aufbringen könnte und somit  vornüber auf den Kopf fallen würde und vermutlich hätte ich mich aus dieser Position nicht mehr selbstständig befreien können. Also hätte ich dann quasi eine sogenannten Kopfbremse ins Ziel gemacht und das hätte ja mal so gar nicht elegant ausgesehen... 
Aber ich war mir auf jeden Fall und zu 100% sicher, dass das mein erster und letzter StrongmanRun war. Einmal und nie wieder! 
Nach dem Duschen im Hotel erfolgte dann erst mal eine Bestandsaufnahme meines Körpers und ich stellte fest: dieser hatte einige Blessuren davon getragen. Das Meiste hatte allerdings mein linkes Bein abbekommen, was ich während des Laufens jedoch gar nicht mitbekommen hatte. Das sah dann so aus:



Tja, ihr Lieben, das war's dann also mit meinem Bericht. Ihr denkt jetzt sicher, das war es auch mit meinem Blog. Denn worüber sollte ich jetzt auch noch schreiben? Das Vorbereitungsjahr für den StrongmanRun ist vorbei, der Lauf selber liegt hinter mir, also brauche ich diesen Blog wohl nicht mehr...
Weit gefehlt, denn die Voranmeldung für das nächste Jahr ist bereits abgeschlossen! Ja, richtig gelesen: ich werde nächstes Jahr wieder antreten! Letzten Samstag nach dem Lauf war ich mir sicher, ich mache das nicht noch mal, aber gleich Sonntag war ich schon wieder ganz anderer Meinung, obwohl mein Muskelkater wirklich beachtlich war. Oh ja, der Muskelkater!!! Am Sonntag bekam ich einen kleinen Einblick in mein Leben mit 90! So muss es sein, wenn man alt ist und der Körper nicht mehr tut, was er soll. Aber anscheinend waren die Schmerzen noch nicht schlimm genug...
Also werdet ihr weiterhin von mir hören und ich würde mich freuen, wenn ihr mich auch in meinem zweiten Trainingsjahr weiter begleitet.

In diesem Sinne: sportliche Grüße.

Freitag, 3. Mai 2013

Es ist soweit!

Nun ist es fast genau 1 Jahr her, dass ich das erste Mal geschrieben habe und jetzt ist es tatsächlich soweit. Genau in diesem Moment befinden wir uns auf der Autobahn, geradewegs in Richtung Hölle! In knapp 24 Stunden werden wir starten. Die letzte Trainingseinheit liegt eine Woche zurück und ich fühle mich unvorbereiteter als je zuvor. Aber ich denke, das macht nur die Nervosität, denn die letzten zwei Male bin ich jeweils noch 10 km gelaufen.
Das größte Problem, was ich jetzt nur noch habe ist, dass mein Magen vor lauter Aufregung rebelliert. Ich hoffe, ich muss morgen nicht aus lauter Angst "Brechpause" machen! Die armen Zuschauer…
Ich werde beim ins Ziel laufen übrigens noch einen glorreichen Auftritt hinlegen, denn was zählt ist schließlich die Mission! Ich hoffe, ich werde noch genug Kraft dafür aufbringen können, aber wenn alles gut geht, werde ich einen Purzelbaum ins Ziel machen!

Tja, ihr Lieben, was soll ich jetzt noch sagen? An dieser Stelle ist auf jeden Fall erst mal ein dickes "Dankeschön" für Euch fällig, dass ihr so fleißig meinen Blog verfolgt habt, meine Erlebnisse, meine Fortschritte und meine Rückschläge geteilt habt.
In den nächsten Tagen werde ich auf jeden Fall noch einmal berichten, wie der stärkste Lauf aller Zeiten für mich war, aber an dieser Stelle war es das vorerst von mir! Drückt mir die Daumen, zündet eine Kerze für mich an und betet, dass ich das Ding lebend überstehe!

Und jetzt heißt es: LAUF Forrest, LAUF!!!!!

In diesem Sinne: sportliche Grüße!

Dienstag, 23. April 2013

Die Spannung steigt

Tja, was soll ich Euch sagen? Es sind nur noch 11 Tage und die Nervosität, Anspannung und auch Vorfreude steigt. Wobei, die Anspannung wohl am schlimmsten ist.
Ursprünglich hatte ich ja vor, beim Veranstalter mal nachzufragen, ob es ein großes Problem wäre, die gesamte Veranstaltung einfach um 8 Wochen nach hinten zu verschieben, aber ich fürchte mich einfach zu sehr vor seiner Antwort...
Ich kann jedoch mit einigem Stolz sagen, dass das Training wirklich gut läuft. Am Samstag habe ich mit Basti, Caro und Sören eine groooße Fahrradtour gemacht und alle dachten anschließend, sie könnten mich beim Strongman Run mit einer Bahre dadurch tragen, denn das Fahrradfahren ist meinem Knie überhaupt nicht gut bekommen!
Sonntag wollten wir dann laufen gehen und die arme Caro dachte schon, sie könne die Strecke alleine laufen, aber da hat sie die Rechnung ohne mich gemacht! Da wurde Sonntag Mittag die Bandage angelegt, die Zähne zusammen gebissen und dann ging's los. Wir schafften sogar eine verhältnismäßig gute Zeit, sodass sogar die Jungs erstaunt waren! Und das will schon was heißen…
Gestern ging es dann auch wieder los, diesmal begleitete uns auch Ela. In dieser Runde wollte ich mal einen kleinen Gürtel für Getränkeflaschen austesten, weil ich beim Laufen immer so schrecklichen Durst bekomme. Allerdings musste ich feststellen, dass ich das einfach lästig finde. Einen Vorteil hatte das ganze jedoch: wir waren gerade losgelaufen und ungefähr um die erste Kurve, als ich so munter vor mich hin joggte, immer fleißig durch den Mund atmete und eigentlich nur eins dachte: "Ach, was macht das Joggen doch Spaß!" (was ich in Wirklichkeit dachte, schreibe ich hier mal aus jugendschutztechnischen Gründen lieber nicht…). Da sah ich sie kommen, eine Mücke!!! Was dann passierte, spielte sich wie in Zeitlupe ab: die Mücke (ich meine gesehen zu haben, dass sie ein Kamikaze-Outfit trug) steuerte direkt auf mich zu und bevor ich den Mund schließen konnte, war sie auch schon bis hinten durchgeflogen! Ich wollte sie einfach schnell runterschlucken ohne zu genau darüber nachzudenken, doch mein Hals war so furchtbar trocken, dass sie einfach kleben blieb. Ich hustete und krächzte, aber die Mücke klebte hartnäckig in meinem Rachen. Da überkam mich ein "leichter" Würgereflex und ich machte eine kurze, naja, nennen wir es "Hustenpause"... Da war ich doch ganz schön froh, den Gürtel mit der Flasche dabei zu haben!
Während ich dann so weiterlief wurde mir das ganze Ausmaß bewusst und mir wurde etwas blümerant. Aber was ein echter Strongman bzw. eine echte Strong Woman ist, beißt halt die Zähne zusammen oder in diesem Fall die Mücke platt und läuft tapfer weiter.
Sonst gab es in dieser Runde keine weiteren Vorkommnisse und wir waren sogar schneller als Sonntag!
Morgen kommt die nächste Runde und Caro möchte gerne noch den ein oder anderen Meter mehr ranhängen, sie will mir jedoch nicht verraten, wieviel! Ich bin gespannt!

In diesem Sinne: sportliche Grüße!

Freitag, 5. April 2013

Au Backe...

Heute kam ich nichtsahnend von der Arbeit nach Hause und da lag er, dick und weiß, auf der Treppe: der Umschlag mit meinen notwendigen Utensilien für den Strongman Run.




Man, damit hatte ich irgendwie noch nicht gerechnet! Ich hatte mich doch gestern erst vorangemeldet oder? Bei genauerem Nachdenken fiel es mir jedoch wie Schuppen von den Augen: es sind nur noch 4 Wochen!!! Und das quasi auf den Tag genau! Mist, Mist, Mist!!! Ich bin doch noch nicht so weit. Voll fit? Tja, "voll fett" trifft es da wohl eher.
Nichtsdestotrotz möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten, was alles in dem Umschlag steckte:



Meine Startnummer (die 766), ein Parkausweis, viele andere tolle Sachen und natürlich, ganz wichtig, der Chip, den ich mir an den Schuh binden muss, damit meine Zeit auch richtig gemessen werden kann. Als ob es bei mir darauf ankäme, aber es muss ja alles seine Richtigkeit haben...

Jetzt würde ich Euch gerne noch die Hindernisse 11, 12 und 13 vorstellen, aber das muss noch etwas warten, da ich jetzt umgehend die Laufschuhe anziehen werde und loslege. Wie gesagt: es sind nur noch 4 Wochen. Da zählt jetzt einfach jeder Tag!

In diesem Sinne: sportliche Grüße.



Mittwoch, 13. März 2013

Weiter geht's!

Hier kommen Hindernis 8, 9 und 10:




Hindernis 8


Bei diesem Hindernis sind Muskelkraft und Kletterfähigkeit gefragt – nicht einfach, nachdem man schon 7 Hindernisse hinter sich hat. Zunächst gilt es, das vorgelagerte Netz zu überwinden und auf die Container zu klettern, um dann über glitschige Baumstämme zur anderen Seite des Hindernisses vorzudringen. Seid Ihr STARK genug???

Hardfacts

+++ ca. 50 Strohballen +++

+++ 30 Baumstämme +++

+++ 4 x 20 Fuß Überseecontainer +++

+++ Netz mit einer Gesamtfläche von ca. 12 x 7 m +++

+++ Länge: ca. 20 m +++

+++ Breite: ca. 12 m +++

+++ Höhe ca. 2,5 m +++



HINDERNIS 9


Das 9. Hindernis erfordert nicht nur Mut und Kraft… Hier ist vor allem BRAIN und GESCHICKLICHKEIT gefragt – also genau das richtige für Euch, StrongmanRunner!!!
12 Baumstämme mit einer Länge von 7 Metern und einem Durchmesser von ca. 40 Zentimetern liegen in unterschiedlichen Höhen aufgestapelt auf Strohballen vor Euch. Aber das war’s noch nicht. Insgesamt werden 250 Reifen lose auf die Stämme aufgezogen und Ihr müsst sowohl drunter als auch drüber her. Gar nicht so einfach, wenn sich die verdammten Dinger ständig drehen… Seid Ihr REIF dafür???

Hard Facts

+++ 12 Baumstämme a 7 m lang und 40 cm Durchmesser +++

+++ Ca. 140 Strohballen +++

+++ Ca. 250 Reifen +++

+++ Breite: 14 m +++

+++ Höhe bis ca. 3 m +++

+++ Länge: 22 m +++



Hindernis 10


Kennt Ihr das Gefühl, wenn sich vor Kälte die Lungen zusammenziehen und Ihr keine Luft mehr bekommt? Tja, jetzt heißt es Schwimmen was das Zeug hält, denn bei 2 Metern Tiefe und 40 Metern Länge bleibt Euch nichts anderes übrig. Kleiner Tipp: Die Kunst über’s Wasser zu laufen bringt hier nichts!!! AUGEN ZU UND DURCH!!!

Hard Facts

+++ Schwimmbecken
+++
+++ Tiefe: 2 m +++

+++ Länge: 40 m +++

+++ Breite: 15 m +++

+++ Benötigte Werkzeuge: Bagger +++



Übrigens, nur so nebenbei erwähnt: nur noch 7 Wochen...
So, den letzten Satz lass ich jetzt mal kurz wirken!

In diesem Sinne: sportliche Grüßen.